SPD Dresden-Neustadt zur schiefen Ecke: Alternative Orte zusätzlich zu Konfliktmanager:innen

PRESSEMITTEILUNG der SPD Dresden Neustadt
Dresden, den 15. Juni 2021

Die SPD Dresden-Neustadt äußert sich zur Lage an der schiefen Ecke und zum Interview mit Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel in der Sächsischen Zeitung vom 07.06.2021.

Julia Natasha Hartl, Vorsitzende des Ortsvereins der SPD Dresden-Neustadt erklärt:

„Es ist gut, dass die Stadt nun den Vorschlag des Stadtbezirks umsetzt, mit Konfliktmanager:innen die Situation an der schiefen Ecke in der Neustadt zu beruhigen. Allerdings wird sich Lage an der Ecke nicht grundsätzlich ändern, wenn nicht alternative Angebote zum Feiern am Rand der Neustadt entstehen. Früher haben sich die jungen Leute der Stadt auch an der Ecke getroffen, ist dann aber weitergezogen in andere Clubs und Lokalitäten. Doch die Feier-Orte in der Neustadt sind wegen des Lärms immer mehr unter Druck oder sind bereits weitgehend verschwunden. Neue Orte entstehen kaum, auch wegen der immer höher werdenden Mieten. Teure Clubs könnten sich wiederum viele, vor allem Jüngere, nicht leisten. Die Stadt muss hier handeln und dieses Thema in ihren Planungen berücksichtigen. Wenn es keine gut erreichbaren alternativen Orte gibt, dann feiern die Leute eben auf der Straße bis tief in die Nacht.“

Als Lokalität hatte die SPD Dresden-Neustadt bislang die denkmalgeschützten, sog. „Reithallen“ auf der Westseite des Alaunparks für ein Angebot vorgeschlagen, welches von nicht-kommerziellen Betreibern, Vereinen o.ä. getragen werden könnte. Diese Vorschläge sind bislang auf Ablehnung gestoßen. Die Stadtverwaltung hatte erklärt, dort ein Verwaltungszentrum entwickeln zu wollen.

Dr. Christian Demuth, Stadtbezirksbeirat der SPD in der Neustadt, führt dazu aus:

„Die Reithallen wären ein idealer Platz. Auch die Planungen für ein Verwaltungszentrum sprächen kaum gegen einen solchen sozialen Ort im direkten Umfeld. Die Angestellten der Stadt sind ja nicht am frühen Abend und nachts im Büro. Im Gegenteil, der Verwaltungsbau könnte als natürlicher Lärmschutzriegel wirken.“

Auf eine Anfrage von SPD-Stadtrat für die Neustadt, Vincent Drews, hat die Verwaltung jüngst einen konkreten Ort vorgeschlagen: Das ehemalige Militärpostamt an der Königsbrücker Straße 90. Dieses Objekt befindet sich jedoch in Privatbesitz, wie eine Recherche zeigte.

Demuth weiter:

„Das alte Militärpostamt wäre sicher auch ein geeigneter Platz für einen solchen sozialen Ort. Gerade aber wenn solche Gebäude in Privatbesitz sind, brauchen Initiativen auch die Unterstützung der Stadt.
Wir begrüßen aber den konkreten Vorschlag der Verwaltung. Denn dies lässt ein Umdenken im Rathaus erkennen. Das Bewusstsein darüber, dass soziale Orte fehlen und sonst viele ordnungspolitische Maßnahmen ins Leere laufen, steigt auf allen Entscheidungsebenen.“